es ist soweit, ich oute mich, ja, ich habe einen !!!!!
Dank der netten Jungs in diesem Forum (von den Mädels habe ich noch nichts gehört), bin ich jetzt nach meiner Anfrage zum Thema Fahrgestellnummer entschieden schlauer als vorher.
ja, ich habe einen Willys MB / ITM und das ist gut so !
Nach entsprechenden Hinweisen von Euch und Recherchen im Internet (wen es interessiert, googelt mal unter itm, m201), kann ich jetzt mit der Nummer meines Willys leben.
Es würde mich interessieren, ob noch andere einen vergleichbaren Werdegang haben, kaum jemand dürfte seinen Jeep aus den kalten verkrampften Händen eines toten GI´s geholt haben,
also, schreibt mal, wie Ihr zu Eurem „besten“ Stück gekommen seid.
Für zukünftige Treffen will ich ein Blatt mit nachfolgendem Inhalt laminieren und in den Willys hängen. Sollte jemand ein paar Ergänzungen oder genauere Produktionsdaten haben, möge er sich bitte melden.
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Die Geschichte dieses Jeeps konnte weitgehend an Hand vorgefundener Fahrzeugplaketten an Rahmen und Innenraum sowie eingeschlagener Bauteilenummern an Karosserie und Motorblock zurückverfolgt werden.
Laut Fahrgestellnummer 397622 (Plakette rechtes vorderes Rahmenhorn) lief das Fahrzeug am 18.12.1944 in Toledo Ohio vom Band und nahm als Militärjeep nach seiner Verschiffung in Europa an den Kämpfen der US Army teil.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde dieses Fahrzeug an die Regierung Frankreichs übergeben. Ziel war die Unterstützung des Aufbaus der französischen Streitkräfte. Dies betraf insgesamt über 22.000 Willys MB und Ford GPW (baugleich Willys MB). Die Fahrzeuge waren in der Regel in einem schlechten bis gebrauchsunfähigen Zustand, so dass 1946 in La Maltournée, einem Ort in der Nähe von Paris, die Montage und der Wiederaufbau „neuer“ Jeeps aus den vorhandenen Originalfahrzeugen begann.
Diese von der ERGM (Etablissement de Réserve Générale du Matériel Automobil) aufgebauten Fahrzeuge, erhielten in der Regel statt der ursprünglichen amerikanischen Registratur eine sogenannte ITM Nummer (Inspection Technique du Matériel).
Dieser Willys trägt die Nummer ITM 0001064 und ist ein typischer Vertreter dieser Um- und Aufbauaktion, so besteht er wie nahezu alle damaligen Fahrzeuge aus La Maltournée aus unterschiedlichen Baugruppen.
Rahmen und Fahrgestellnummer 397622 Produktionstag 18.12.1944
Karosserie Standard 165840 Produktionsjahr ca. Mitte 1942
Motornummer Ford GPW 10953 Produktionsjahr ca. Beginn 1942
In Zusammenhang mit dieser Wiederinstandsetzung und in der Folgezeit wurden zahlreiche Modifikationen durchgeführt, wie der Umbau auf 12 Volt Bordnetz, Antennenanlage, Bergungswinde, Beleuchtungseinrichtung, km/h Tacho etc. u.a. wurde später im linken hinteren Innenraum ein Halter mit einem 2,2 l Reinigungsmittelkanister der Schweizer Armee installiert.
Bis 1978 erfolgte dann im Werk La Maltournée die Produktion des Hotchkiss M 201, einer Lizenz des Willys MB.
Dieser Jeep gelangte auf ungeklärten Wegen über Frankreich und die Schweiz ? nach Kroatien, wo er mehrere Jahre als „Freizeitauto“ genutzt wurde. Ob er als Armeefahrzeug oder als privater „Schrott“ dorthin gelangte, ist nicht nachzuvollziehen. Am 02.12.1987 wurde das Fahrzeug dann in die damalige Bundesrepublik Deutschland eingeführt, erhielt einen deutschen Kfz Brief, wobei im Briefeintrag die ITM Nummer als Fahrzeugidentifizierungsnummer beibehalten wurde.
Der Tag der Erstzulassung wurde seitens der deutschen Behörden auf den 01.07.1942 festgesetzt (sie wussten es nicht besser !).
Heute wurde der Jeep nach den Vorstellungen des Besitzers wieder in den vermuteten Zustand seines Einsatzes in der US Army zurück versetzt, insbesondere in der Modifikation eines Jeeps der US Militär Polizei.
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anbei ein paar aktuelle Bilder





die netten Damen und Herren von der Straßenförsterei haben den Betrieb des Stopsignals untersagt und der Schriftzug „Military Police“ ist auf Magnetfolie, mögen die auch nicht so gern, ist nur für Treffen und so.
Gruß Michael