„Jetzt wird Frieden“

vom Willys MA/MB bis M38A1 (alle zivilen und militärischen Modelle)
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Esel

„Jetzt wird Frieden“

Beitrag von Esel »

Wie schon angedeutet ab und an eine kleine Anekdote um meinen Willys.
Oft erlebe ich, dass sich Menschen beim Anblick meines alten Stück Eisens zurückversetzt fühlen in längst vergangene Zeiten.
So auch mein alter Nachbar. Er war schon zur Zeit des unsäglichen tausendjährigen Reiches, das dann Gott sei Dank doch nur wenige (aber für viele Menschen doch zu viele) Jahre währte ein junger Mann und hat deshalb einiges mitbekommen.
Als er den Esel zum ersten Mal sah nahm er mich zur Seite und sagte versonnen:
„Karl, als ich die zu ersten Mal sah, da wusste ich: Jetzt wird Frieden“.
Und er erzählte mir dann von Dingen, die nicht etwa weit weg an irgendeiner Front passierten, sondern daheim im beschaulichen Hohenlohe gegen Ende des Krieges:
Rechtschaffene Bauern, die - angetrieben von Zivilcourage - einer alten verstorbenen jüdischen Nachbarin das letzte Geleit gaben, indem Sie Ihren Sarg verbotener Weise mit Ihrem Pferdefuhrwerk auf den jüdischen Friedhof weit ausserhalb des Ortes fuhren „durften“ anschließend ihren letzten Sohn an die Ostfront verabschieden und bald darauf dessen Tod betrauern.
Im Nachbarort waren in einem Waisenhaus Sinti- und Romakinder untergebracht. Es erging an einen Busfahrer der Befehl, die Kinder wegzubringen – wohin konnte man sich denken. Irgendwie konnte er sich dieser Sache entziehen. Aber man ahnte: Ein zweites Mal ohne Konsequenzen wird es nicht geben.
Ja und dann kamen Sie, die Amerikaner mit ihren Willies. Und mein Nachbar wusste: "Jetzt wird Frieden".
Rohudoc

„Jetzt wird Frieden“

Beitrag von Rohudoc »

Wie schon angedeutet ab und an eine kleine Anekdote um meinen Willys.
Oft erlebe ich, dass sich Menschen beim Anblick meines alten Stück Eisens zurückversetzt fühlen in längst vergangene Zeiten.
So auch mein alter Nachbar. Er war schon zur Zeit des unsäglichen tausendjährigen Reiches, das dann Gott sei Dank doch nur wenige (aber für viele Menschen doch zu viele) Jahre währte ein junger Mann und hat deshalb einiges mitbekommen.
Als er den Esel zum ersten Mal sah nahm er mich zur Seite und sagte versonnen:
„Karl, als ich die zu ersten Mal sah, da wusste ich: Jetzt wird Frieden“.
Und er erzählte mir dann von Dingen, die nicht etwa weit weg an irgendeiner Front passierten, sondern daheim im beschaulichen Hohenlohe gegen Ende des Krieges:
Rechtschaffene Bauern, die - angetrieben von Zivilcourage - einer alten verstorbenen jüdischen Nachbarin das letzte Geleit gaben, indem Sie Ihren Sarg verbotener Weise mit Ihrem Pferdefuhrwerk auf den jüdischen Friedhof weit ausserhalb des Ortes fuhren „durften“ anschließend ihren letzten Sohn an die Ostfront verabschieden und bald darauf dessen Tod betrauern.
Im Nachbarort waren in einem Waisenhaus Sinti- und Romakinder untergebracht. Es erging an einen Busfahrer der Befehl, die Kinder wegzubringen – wohin konnte man sich denken. Irgendwie konnte er sich dieser Sache entziehen. Aber man ahnte: Ein zweites Mal ohne Konsequenzen wird es nicht geben.
Ja und dann kamen Sie, die Amerikaner mit ihren Willies. Und mein Nachbar wusste: "Jetzt wird Frieden".

So wie Du es schreibst, kann man sich richtig in die Gefühlslage des Nachbarn hineinversetzen. Auch wenn unsere Generation, die wirklichen Ausmaße des Geschehenen gar nicht begreifen kann.
In dem Fall bleibt natürlich das Bild des Amerikaners in seinem Willys hängen, als Befreier.
In einem anderen Fall, nehmen wir die Afrikaproblemherde, ist es vielleicht ein kamelberittenes Vorrauskorps der Fremdenlegion.
Blackpearl

„Jetzt wird Frieden“

Beitrag von Blackpearl »

eine sehr berührende geschichte karl!!! :)

schön, dass jemand mit militärfahrzeugen auch etwas "angenehmes" verbindet - wie dein alter nachbar. wie gerne werden freunde von militärfahrzeugen (in diesem falle der willys), die diesen teil der geschichte und die entsprechende technik erhalten, als kriegsverherrlichende spinner abgetan.

da tun solche zeilen richtig gut.. :D

vielen dank dafür

viele grüße michael
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