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Gruß
Detlef
Mit einem Auto durch unbe-
rührte Natur brettern, mit
röhrendem Motor, stinken-
dem Auspuff, jaulenden Rei-
fen – toll. Ganz toll.
Sehr geehrter Herr Kleinbauer,
in Ihrem Meinungsbild „Meine Sicht“ zu obigem Artikel schreiben Sie (Zitat):
Mit einem Auto durch unbe-
rührte Natur brettern, mit
röhrendem Motor, stinken-
dem Auspuff, jaulenden Rei-
fen – toll. Ganz toll.
Haben Sie jemals eine der Veranstaltungen eines der großen Offroad Vereine besucht? Wahrscheinlich nicht, denn sonst wüssten Sie, daß wir uns exakt von all den von Ihnen beschriebenen Verhaltensformen distanzieren.
Bei uns gibt es keine röhrenden Motoren. Wir fahren auf Geschicklichkeit, nicht auf Zeit, oder Geschwindigkeit. Unser Beifahrer geht zu Fuß vor dem Auto her und dirigiert den Fahrer durch Hindernisse.
Stinkende Auspuffe gibt es ebensowenig. Bei einem Tag im Offroad Park verbrennen wir meist so um die 10 Liter Sprit - schließlich findet unser Hobby ja in Schrittgeschwindigkeit, also nahezu im Standgas statt und da ist der Verbrauch verschwindend. Jeder Skifahrer verbraucht indirekt durch Liftnutzung erheblich mehr Energie. Von Sonntagsausflüglern mit Ihren Kaffeefahrten mal ganz zu schweigen.
Jaulende Reifen gibt es schon rein technisch nur auf Asphalt. Auf Schotter knirschen die höchstens.
Wir fühlen uns dem internationalen Tread Lightly Umweltcodex der Offroadfahrer (http://treadlightly.org/quick-tips-for-responsible-four-wheeling/) verbunden und handeln danach. Auch halten wir unsere Mitglieder an danach zu handeln. Ein Befahren unberührter Natur verbietet sich hier ganz von selbst. Auch wir lieben Bäume und Natur und erfreuen uns an der Schönheit der Schöpfung.
Nur sind wir der Meinung, daß nicht unbedingt jeder Meter Weg geteert und gepflastert sein muss. Wir erfreuen uns an der Leistungsfähigkeit traditioneller Offroadtechnik und trainieren das technische Geschick unserer Fahrer, welches ihnen und auch allen anderen Verkehrsteilnehmern letzten Endes auch in Form von Sicherheit im Strassenverkehr zu gute kommt. Wir suchen nach einem halben Meter Kieshaufen und überlegen wie man ein solches Hindernis sicher überwindet - das ist das zentrale Element unseres Hobbys.
Es betrübt mich, wenn das Image der Offroader in der Öffentlichkeit immer weiter durch haltlose Unterstellungen diffamiert wird, nur weil gerade Journalisten nur noch populistisch handeln und sich die Arbeit einer gründlichen Recherche ersparen.
Abschließend bleibt mir nur noch zu bemerken, daß ich für Sie hoffe, daß Sie niemals in die Situation kommen mögen, daß Sie im schweren Gelände Hilfe benötigen, die dann nicht kommen kann, weil niemand mehr weiß wie man ein Fahrzeug im Gelände bewegt.
Mit bedauernden Grüßen
Robert Brummer