XJ: Warn-Stoßstangen Generalüberholung
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 12:04
Hi liebes Forum,
bei meinem lieben XJ war es nun so weit und ich konnte die Stoßstangen nicht länger anschauen. Schon damals direkt nach dem Kauf ging die originale Pulverbeschichtung von WARN nach nur 3 Monaten ab. Ich will nicht wissen, WIE die Amis die gepulvert haben. Meine damalige Werkstatt hatte mir eine Rostschutzlackierung (nur im sichbaren Bereich, wie ich jetzt feststellen musste) aufgebracht, die nach ca 2 Jahren schon ihre ersten größeren Schwachstellen zeigte. Besonders an kritischen Stellen wie Schweißnähten und Kanten hatte der Rost schon fast gewonnen. Anfang diesen Jahres war es dann so weit und ich beschloss, meine beiden Stoßstangen komplett überarbeiten zu lassen. Zuerst ging es in die Werkstatt. Die Jungs dort haben mir die Stoßstangen abmontiert, wobei 99% aller Schrauben abgebrochen sind ( wie gesagt: Der Rostschutz war nur da wo man ihn sehen konnte) Im demontierten Zustand war das gesamte Ausmaß erst richtig sichtbar geworden- Rost wohin man sah. Die Werkstatt hatte nun die wunderschöne Aufgabe alle Muttern auf meine Bitte hin heruaszutrennen und neue einzuschweißen - alles gleich in der gleichen Größe und metrisch. Wenn dann schonmal das Schweißgerät draußen ist, haben Sie mir auch gleich noch einen zusätzlichen Haken am vorderen Bügel angebracht, in dem ich besser den Windenhaken einhaken kann.
Danach legten die Stoßstangen einen kurzen Zwischenstop beim Schmied ein der mir extra Ablauflöcher eingearbeitet hat, da mir die originalen von WARN viel zu klein waren, als dass dort hätte der Schlamm ordentlich abfließen können. Außerdem hat er schon die meisten Löcher für das kommende Zinkbad geschaffen.
Die Vorarbeit war getan - jetzt ging es darum einen langfristigen Schutz des Metalls zu erschaffen: ZINK
Alle Stoßstangenteile wurden sorgfältig sandgestrahlt (die arme Sau, die das machen musste ::) 8) ) und danach in einer Verzinkerei ordentlich verzinkt. Das Ergebnis konnte sich auf jeden Fall sehen lassen. Der Verzinker hat es echt gut mit mir gemeint, denn die Schicht war ordentlich. Somit kann das Metall auch nicht rosten, selbst wenn kleine Kratzer bis auf den Stahl durchgehen.
Jetzt ging es daran, sämtliche Gewinde wieder nachzuschneiden - der Vorteil, diesen Schritt zu machen, statt die Gewinde vor dem Zink zu schützen ist, dass nun auch in den Gewindebereichen, die nicht geschnitten werden Zink verbleibt, der dort seine Schutzwirkung entfalten kann. Super!
So weit so gut, aber erstens möchte ich das Zink vor Witterung und dem Offroadeinsatz schützen, als auch die Optik verbessern. Nach wirklich langer Recherche und Nachforschung bin ich immer wieder auf Line-X gestoßen - das angebliche Wunderprodukt aus den USA. In Deutschland gibt es nur wenige (ich glaube nur 2) Firmen, die die Lizenz haben, dieses Produkt zu verarbeiten. Wer es nicht kennt: Line-X ist eine Beschichtung, die eigentlich zum Schutz von Transporterladeflächen entwickelt wurde. Mittlerweile sind nahezu alle Militärfahrzeuge der USA und selbst das gesamte Pentagon mit dieser Beschichtung versehen - dann sollte das ja auch für meine Stoßstangen gehen.
Die Firma Krombholz in Bad Berka hat so eine Lizenz und die Chefs sind selbst leidenschaftliche Offroader - perfekt. Von Anfang an stimmte hier die Chemie. Ich hatte immer noch Angst vor dem Preis, doch das hatte sich nach wenigen Gesprächen mit dem Inhaber erledigt. Ich möchte hier keinen Preis nennen, aber es ist viel günstiger als Lackierung oder Pulvern.Der große Vorteil hiervon ist die gute Reparierbarkeit, falls doch mal eine (unwahrscheinliche) Beschädigung auftreten sollte.
Also einpacken und da hinfahren. Das Ergebnis war phänomenal. Selbst die ganzen Zinklöcher konnten so verschlossen werden, dass man davon nix mehr sieht. Jetzt konnte meine Werkstatt die edlen Teile wieder anbauen und der Schutz sollte jetzt viele viele Jahre kein Problem sein - genau wie der Rost.
An diesem Punkt nochmal ein riesiges Dankeschön an meinen Vati, ohne den das nicht möglich gewesen wäre. :)
Und nun viel Spaß bei den Bildern
Das war der Ausgangszustand - von weitem vielleicht ganz ok - von Nahem eine Katastrophe
Kein Rostschutz=Blattrost
hier sind schon überall die neuen Muttern eingeschweißt
hier zB ist noch nix bearbeitet - viel Rost und Schlamm, den manauch nicht beim kärchern raus bekommen hat
Kein Wunder, denn das Abflussloch war viel zu klein
Echt zum davonlaufen
Hier hat die Werkstatt super Arbeit geleistet
Hier sieht man, dass die Werkstatt die gesamten Mutternbereiche erneuern musste, um sie ordentlich einzuschweißen
Hier die Markierungen für den Schmied - vergrößerte Ablauflöcher zur besseren Innenpflege
Die Seilwindenrolle habe ich auch gleich mit gemacht
Die Seilwinde habe ich auch komplett Generalüberholt - das verdient aber ein eigenes Thema und ist auch noch nicht fertig - ihr dürft also noch gespannt bleiben ;D
Der Stand nach Schmied und Verzinken
Da kommt Freude auf
Nur noch gefühlt 200 Gewinde nachschneiden - phuuu
Die Kleinteile habe ich selbst mit Chassislack gestrichen, da das den Preis beim Line-X nur unnötig in die Höhe getrieben hätte
Kantenvorschtrich
Super Ergebnis und gutes Produkt
Was macht man, wenn die Stoßstangen einmal ab sind? Genau: Gleich noch den Rahmen mit verstärken und konservieren:
Ich habe von einer Metallbaufirma 4mm Stahlplatten auf den Rahmen (wenn man das beim Uniframe so nennen möchte) schweißen lassen, um die sensiblen Ansatzstellen der Stoßstangenmontage mit zu beseitigen. Gleichzeitig habe ich den XJ-typischen billigen Alu-Spacer vom Lenkgetribe in einen Stahl-Spacer umsetzen lassen (wenn schon einmal die Lenkgetriebe Schrauben ab sind). Das ist das Ergebnis:
Der Rost der Stoßstange hat auch auf den XJ übergegriffen
Gleich noch ein paar neue Schrauben für das Lenkgetriebe
Hinten wurde auch angesetzt
So muss das aussehen
Nur noch schnell die letzten Gewinde kontrollieren
Jetzt kann er wieder zur Werkstatt zur Endmontage.
Wie es fertig aussieht seht ihr bald - ich muss noch ein paar Fotos machen - es bleibt spannend ;D
Liebe Grüße aus Sachsen,
Martin
bei meinem lieben XJ war es nun so weit und ich konnte die Stoßstangen nicht länger anschauen. Schon damals direkt nach dem Kauf ging die originale Pulverbeschichtung von WARN nach nur 3 Monaten ab. Ich will nicht wissen, WIE die Amis die gepulvert haben. Meine damalige Werkstatt hatte mir eine Rostschutzlackierung (nur im sichbaren Bereich, wie ich jetzt feststellen musste) aufgebracht, die nach ca 2 Jahren schon ihre ersten größeren Schwachstellen zeigte. Besonders an kritischen Stellen wie Schweißnähten und Kanten hatte der Rost schon fast gewonnen. Anfang diesen Jahres war es dann so weit und ich beschloss, meine beiden Stoßstangen komplett überarbeiten zu lassen. Zuerst ging es in die Werkstatt. Die Jungs dort haben mir die Stoßstangen abmontiert, wobei 99% aller Schrauben abgebrochen sind ( wie gesagt: Der Rostschutz war nur da wo man ihn sehen konnte) Im demontierten Zustand war das gesamte Ausmaß erst richtig sichtbar geworden- Rost wohin man sah. Die Werkstatt hatte nun die wunderschöne Aufgabe alle Muttern auf meine Bitte hin heruaszutrennen und neue einzuschweißen - alles gleich in der gleichen Größe und metrisch. Wenn dann schonmal das Schweißgerät draußen ist, haben Sie mir auch gleich noch einen zusätzlichen Haken am vorderen Bügel angebracht, in dem ich besser den Windenhaken einhaken kann.
Danach legten die Stoßstangen einen kurzen Zwischenstop beim Schmied ein der mir extra Ablauflöcher eingearbeitet hat, da mir die originalen von WARN viel zu klein waren, als dass dort hätte der Schlamm ordentlich abfließen können. Außerdem hat er schon die meisten Löcher für das kommende Zinkbad geschaffen.
Die Vorarbeit war getan - jetzt ging es darum einen langfristigen Schutz des Metalls zu erschaffen: ZINK
Alle Stoßstangenteile wurden sorgfältig sandgestrahlt (die arme Sau, die das machen musste ::) 8) ) und danach in einer Verzinkerei ordentlich verzinkt. Das Ergebnis konnte sich auf jeden Fall sehen lassen. Der Verzinker hat es echt gut mit mir gemeint, denn die Schicht war ordentlich. Somit kann das Metall auch nicht rosten, selbst wenn kleine Kratzer bis auf den Stahl durchgehen.
Jetzt ging es daran, sämtliche Gewinde wieder nachzuschneiden - der Vorteil, diesen Schritt zu machen, statt die Gewinde vor dem Zink zu schützen ist, dass nun auch in den Gewindebereichen, die nicht geschnitten werden Zink verbleibt, der dort seine Schutzwirkung entfalten kann. Super!
So weit so gut, aber erstens möchte ich das Zink vor Witterung und dem Offroadeinsatz schützen, als auch die Optik verbessern. Nach wirklich langer Recherche und Nachforschung bin ich immer wieder auf Line-X gestoßen - das angebliche Wunderprodukt aus den USA. In Deutschland gibt es nur wenige (ich glaube nur 2) Firmen, die die Lizenz haben, dieses Produkt zu verarbeiten. Wer es nicht kennt: Line-X ist eine Beschichtung, die eigentlich zum Schutz von Transporterladeflächen entwickelt wurde. Mittlerweile sind nahezu alle Militärfahrzeuge der USA und selbst das gesamte Pentagon mit dieser Beschichtung versehen - dann sollte das ja auch für meine Stoßstangen gehen.
Die Firma Krombholz in Bad Berka hat so eine Lizenz und die Chefs sind selbst leidenschaftliche Offroader - perfekt. Von Anfang an stimmte hier die Chemie. Ich hatte immer noch Angst vor dem Preis, doch das hatte sich nach wenigen Gesprächen mit dem Inhaber erledigt. Ich möchte hier keinen Preis nennen, aber es ist viel günstiger als Lackierung oder Pulvern.Der große Vorteil hiervon ist die gute Reparierbarkeit, falls doch mal eine (unwahrscheinliche) Beschädigung auftreten sollte.
Also einpacken und da hinfahren. Das Ergebnis war phänomenal. Selbst die ganzen Zinklöcher konnten so verschlossen werden, dass man davon nix mehr sieht. Jetzt konnte meine Werkstatt die edlen Teile wieder anbauen und der Schutz sollte jetzt viele viele Jahre kein Problem sein - genau wie der Rost.
An diesem Punkt nochmal ein riesiges Dankeschön an meinen Vati, ohne den das nicht möglich gewesen wäre. :)
Und nun viel Spaß bei den Bildern
Das war der Ausgangszustand - von weitem vielleicht ganz ok - von Nahem eine Katastrophe
Kein Rostschutz=Blattrost
hier sind schon überall die neuen Muttern eingeschweißt
hier zB ist noch nix bearbeitet - viel Rost und Schlamm, den manauch nicht beim kärchern raus bekommen hat
Kein Wunder, denn das Abflussloch war viel zu klein
Echt zum davonlaufen
Hier hat die Werkstatt super Arbeit geleistet
Hier sieht man, dass die Werkstatt die gesamten Mutternbereiche erneuern musste, um sie ordentlich einzuschweißen
Hier die Markierungen für den Schmied - vergrößerte Ablauflöcher zur besseren Innenpflege
Die Seilwindenrolle habe ich auch gleich mit gemacht
Die Seilwinde habe ich auch komplett Generalüberholt - das verdient aber ein eigenes Thema und ist auch noch nicht fertig - ihr dürft also noch gespannt bleiben ;D
Der Stand nach Schmied und Verzinken
Da kommt Freude auf
Nur noch gefühlt 200 Gewinde nachschneiden - phuuu
Die Kleinteile habe ich selbst mit Chassislack gestrichen, da das den Preis beim Line-X nur unnötig in die Höhe getrieben hätte
Kantenvorschtrich
Super Ergebnis und gutes Produkt
Was macht man, wenn die Stoßstangen einmal ab sind? Genau: Gleich noch den Rahmen mit verstärken und konservieren:
Ich habe von einer Metallbaufirma 4mm Stahlplatten auf den Rahmen (wenn man das beim Uniframe so nennen möchte) schweißen lassen, um die sensiblen Ansatzstellen der Stoßstangenmontage mit zu beseitigen. Gleichzeitig habe ich den XJ-typischen billigen Alu-Spacer vom Lenkgetribe in einen Stahl-Spacer umsetzen lassen (wenn schon einmal die Lenkgetriebe Schrauben ab sind). Das ist das Ergebnis:
Der Rost der Stoßstange hat auch auf den XJ übergegriffen
Gleich noch ein paar neue Schrauben für das Lenkgetriebe
Hinten wurde auch angesetzt
So muss das aussehen
Nur noch schnell die letzten Gewinde kontrollieren
Jetzt kann er wieder zur Werkstatt zur Endmontage.
Wie es fertig aussieht seht ihr bald - ich muss noch ein paar Fotos machen - es bleibt spannend ;D
Liebe Grüße aus Sachsen,
Martin