Jeep-Umbau

Jeep Grand Cherokee ZJ / ZG (1993 - 1998)
grannyman

Jeep-Umbau

Beitrag von grannyman »

Mal ne ganz verwegene Frage: Wäre es möglich, einem alten Jeep (ZJ oder WJ) Einzelradaufhängung zu verpassen und das Armaturenbrett zu modernisieren? Also die inneren Werte auf den neuesten Stand zu bringen? Ich weiß, das klingt verrückt, aber es ist höchst bedauerlich, dass Jeep mit dem GC nicht so verfahren ist, wie Mercedes mit der G-Klasse. Außen schön urtümlich, kantig bleiben und nur innen modernisieren. Jeep/Fiat ist ja offenbar nicht mehr in der Lage, einen ordentlichen Jeep zu bauen. Siehe neuer Cherokee (Brechmittel, Vergewaltigung der Marke). Das tut mir richtig in der Seele weh.
Kann man nicht mal nen Jeep-Designer an einen Stammtisch einladen? Können die bei Jeep nicht einen Design-Wettbewerb veranstalten? Jeeper sagen, wie ein neuer Jeep werden soll oder zumindest, was ihnen wichtig ist? Irgendwie kann man auch nirgendwo mal seine Meinung sagen. Es kann doch nicht sein, dass irgend ein besoffener Designer die schöne Marke kaputt macht.
jk-bernhard
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Beitrag von jk-bernhard »

Guten Tag "Grannyman",

wer bist du?
wo kommst du her?

Gruß
Bernhard
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PETRY

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Beitrag von PETRY »

…Irgendwie kann man auch nirgendwo mal seine Meinung sagen. Es kann doch nicht sein, dass irgend ein besoffener Designer die schöne Marke kaputt macht.  


Manchmal ist es gut das nicht jeder gefragt wird.

Gruß
Ralf aus Ennepetal
Eggy
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Beitrag von Eggy »



Manchmal ist es gut das nicht jeder gefragt wird.

Gruß
Ralf aus Ennepetal


;D


ausserdem, der g hat auch keine einzelradaufhängung.... 8)
Gruss Rolf aus Tolk :-)
Fiete Föhr
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Beitrag von Fiete Föhr »

Ist es vielleicht auch albern, mit Leuten, die ein bestimmtes Auto nicht zuletzt wegen seiner starrachsenbedingten Mega- Verschränkung fahren und für die der Ersatz einer solchen durch Einzelradaufhängung nicht Neuerung und Fortschritt, sondern Schwachsinn ist, über genau das diskutieren zu wollen?
Ich bin raus aus der Nummer. Allerdings mit einem hat er Recht, der Grannyman, über Geschmack lässt sich nicht streiten und auch ich bin eher der Fan der Eckigkeit...
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

Nun,

einer der Ingenieure, die den Mercedes G entwickelt haben, war über Jahre hinweg mein Arbeitskollege. So, wie der G ursprünglich entstanden ist, nämlich politisch, möchte ich keinen Jeep "erfunden" haben.

Der Mercedes G ist deshalb geboren worden, weil seinerzeit der Schah von Persien Daimler-Aktionär war. Und weil er für die Modernisierung der iranischen Armee einen neuen Geländewagen brauchte, hat er sich keinen auf dem Weltmarkt gesucht und gekauft, sondern einen "von der eigenen Firma" entwickeln lassen. Daimler hat jedoch seit Ende des zweiten Weltkriegs keine Geländewagen mehr gebaut und hatte auch keine Lust, für die Launen eines Aktionärs Kapazität bereitzustellen. Im Hause Daimler, unter der Ägide des damaligen Chefs Zahn, glaubte nämlich niemand an einen kommerziellen Erfolg eines solchen Fahrzeugs - die Bundeswehr hatte sich soeben für den VW Iltis (Typ 183) als neues Fahrzeug entschieden, fiel also als potentieller Abnehmer aus.

Deshalb hat Daimler das ganze Projekt auswärts vergeben, an die damalige Steyr Daimler Puch AG, die heutige MAGNA Steyr.
Dort hatte man Erfahrungen mit dem Bau von militärischen Geländewagen, Steyr Haflinger und Steyr Pinzgauer sowie den Kürrasier-Schützenpanzern. Das Lastenheft für den Mercedes G schrieb unter anderem vor, dass alle Karroserieteile ohne aufwendige Preßwerkzeuge herstellbar sein mussten, d.h. von jedem Dorfspengler auf seiner Abkantbank als Ersatzteil reproduzierbar sein sollten. Damit konnte man keine gewölbten Formen wählen, und von daher kommt das kantige Design!

Keiner der jemals gebauten W 461 oder W 463 war mit einem Spritverbrauch unter 15 Liter/100 km zu bewegen, ganz egal mit welcher Motorisierung, Radstand, Aufbau oder Gewicht. Für den Einsatz in einem erdölexportierenden Land war das unerheblich, für den zivilen Markt aber in den siebziger Jahren, direkt nach der 1973er Ölkrise, eigentlich ein K.O.-Kriterium.

Dass dann später alles anders kam - nun, das passiert in der Automobilindustrie öfter.......

idS Daniel
irgendwann beschränkt man sich auf das Wesentliche
Fiete Föhr
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Beitrag von Fiete Föhr »

Ja aber Hallo! Danke Dir für den lehrreichen Beitrag, Daniel! Man lernt eben immer noch dazu... ;-)
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jk-bernhard
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Beitrag von jk-bernhard »

.... und wenn ich nicht aus irgendeiner Laune heraus (die ich heute nicht mehr weiß) mal mit einem Cherokee "unsere Geländewagenzeit" begonnen hätte, würde mir ein "G" ebenso gut gefallen, wie ein Landcruiser HDZJ....

Nun ist es eben so, dass die ganze Jahre immer ein JEEP im Fahrzeugbestand war. Ich denke auch, das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben (der JK "scorpion" ist ja noch jung und ich bin froh, dass er noch Starrachsen hat) und ansonsten muss man eben mal sehen, was Fiat so aus den Jeeps der Zukunft so macht.

Gruß
Bernhard
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robin1963
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Registriert: Mittwoch 30. März 2016, 06:38

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Beitrag von robin1963 »

@Daniel

Sehr interessant Dein Beitrag. Wußte ich auch noch nicht.

Nun mal mein Senf dazu.

Jeder kann seinen Jeep nach seinem Gusto und Auffassung umbauen. Da geht ja auch viel.
Aber einen ZJ oder WJ mit Einzelradaufhängung zu verbasteln, halte ich für den völlig falschen Weg. Dann besser einen SUV mit den Komponenten kaufen, weil ja eh die Straße das Revier sein soll. Da ist Jeep echt nicht die Herzenswahl.
Jeep baut größtenteils Fahrzeuge, die im Gelände gehen und sind für die Straße modifiziert. Audi oder BMW z.B. bauen Fz für die Straße und offroad geht mal bisserl Feld- oder Waldweg.
Der neue Grand Cherokee hat an der Vorderachse Trag/-Führungsgelenke, die ihrem Namen auf Jahre alle Ehre machen werden. Der Q7 (aus eigener Praxis erlebt), hat da so paar Alu-Lenkerchen, die mit diesem Dickschiff schon auf der Straße, geschweige denn leichtes Gelände, echt überfordert sind und regelmäßig ausschlagen, aber Einzelradaufhängung.
Warum muß man dann was echt Haltbares und Bewährtes verschlimmbessern?Für was?
Ich verstehe es nicht. Vielleicht Straßenlage,oder Kurvenhatz? Dann ist Jeep, bis auf die SRT8-Modelle, die falsche Wahl.
Meine Meinung.
Viele Grüße von Achim. Fahre einen JKU.
grannyman

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Beitrag von grannyman »

Danke für eure Antworten. Aber meine Frage zielte weniger darauf ab, ob es sinnvoll ist, als vielmehr ob es technisch machbar wäre, den GC WJ mit Einzelradaufhängung auszustatten. Bzw ob das irgendwer schon mal getan hat.
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