Hoher Ölverbrauch: 1L auf 100 km !!!

[mb-jan-45]

Guten Abend,

Georg hat die Kompression gemessen und die Werte oben angegeben.

Da die Maßnahmen zum Teil reichlich Geld kosten, würde ich zunächst den Vorschlag von Claude umsetzen und den Kopf ausbauen, das Kolbenspiel messen ( siehe Anleitung österreichisches Heer) und wenn in Ordnung und unter Berücksichtung der guten Kompression zunächst die preiswertere Variante wählen und die Ventilschaftführungen und Ventile erneuern.
Das macht zwar Arbeit ist aber nicht sehr kostenintensiv.

Ein neuer/ überholter Motor macht im Aus- und Einbau deutlich mehr Arbeit und kostet ab 3200€ aufwärts.

An Georg
welche Arbeiten hast Du im Sinn?


Nebenbei:
Die Kosten für eine sinnvolle Überarbeitung meines inzwischen zerlegten Getriebes in einem Fachbetrieb für Getriebe liegen deutlich unter dem eines in NL angebotenen überholten Exemplares.


Zum Thema Ölkreislauf reinigen:

Ich würde dies nicht tun, nachdem ich gesehen habe wie ausgeprägt die Verkohlungen im Ventil der Kurbelhäuseentlüftung waren, auch bei der Ventilspieleinstellung zeigten sich ordenliche Ablagerungen hinter dem Ventildeckel, die nur schwer zu entfernen waren.
Wenn sich diese aufgrund der "Reinigung" lösen und in die Kanäle gelangen und verlegen dann wird es eng ...


Gruß
Rudolf

[DocUwe]

Rudolf, statt der gefährlichen Motorreinigung mit einem speziellen Reiniger würde ich ihn mit SAE 10-Öl "spülen" - d..h. altes Öl ablassen, SAE 10 einfüllen (4,73 Liter, Ölfilter nicht vergessen), 30 Minuten bei erhöhter Drehzahl laufen lassen und wieder ablassen im heissen Zustand. Steht auch so in der originalen Kriegs-Bedienungsanleitung drinnen.
Gruss Uwe

[Maulwurf MB43]

Hallo Schrauberkollegen,
das nenne ich mal eine Resonanz, SUPER und Danke erstmal an ALLE !!!

Nach all den sehr guten und insbesondere ausführlichen Informationen und Bild-Montageanleitungen, die mir Angst gemacht haben... :)
...werde ich mir erstmal 10 Liter Öl kaufen und damit die nächsten 10 x 100 km fahren ;)

Jetzt mal wieder sachlich..., ich habe die Info bekommen über eine Druckverlustmessung die Analyse weiter zu betreiben und dann die Entscheidungen der Maßnahmen zu bestimmen. Diese Messung ist relativ einfach und bringt folgende Aussagen laut diesem Link:
http://www.kfz-tech.de/Druckverlust.htm

Hat einer von Euch hiermit schon Erfahrung?

@ Rudolf, das mit dem "Öl-Waschen" werde ich dann vorerst mal sein lassen bevor ich mir damit mehr Probleme einhandle.

@ Uwe, was hältst Du von Wagner Oldtimeröl SAE50 ?

@ Sven, der Link der Montageanleitung ist sehr gut, macht aber z.Z Angst :)

@ Claude, wenn das ein Schaltschrank wär, dann würde ich das selber machen..., aber dabei fehlt mir z.Z der Mut. Werde mich mit meinem Fachmann beraten.

Ich werde nach der Druckverlustmessung berichten.

Ich wünsche Euch ein sonniges WE und gute Fahrt. (Rudolf, hoffe dass Du bald wieder auf der Straße bist...)


Grüße Georg

[DocUwe]

Oldtimeröl SAE 50 ist viel zu dick, allenfalls bei tropischen Temperaturen anwendbar - aber keinesfalls bei uns!!
Entweder, wenn Einbereichsöl, im Sommer SAE 30, im Winter SAE 20, oder besser: mineralisches Oldtimer-Mehrbereichsöl SAE 20 W- 50 von Liquid Moly oder Castro oder MillersOil oder meinetwegen auch Wagner. Aber bitte nichts anderes!!!!!!!! Nichts anderes!!!!!! Kein Neuzeit- 20W-50!!
Der Ölschlamm und die Partikel dürfen nämlich nicht in der Schwebe gehalten werden (das werden sie von den neuzeitlichen Ölen!), sondern sollen sich absetzen! Sonst verstopfen sich die Ölkanäle. Grund ist der nicht sehr effektive Nebenstrom-Ölfilter.
Gruss Uwe
Sven - bitte um Bestätigung - falls Du noch nicht am Strande der Normandie bist. 8)

[Maulwurf MB43]

Hallo Uwe,
besten Dank für die Info.
Ich werde mich nach den Erfahrungen richten und hoffe auf ein langes Motorleben :)

Gruß Georg

[Maulwurf MB43]

Hallo Jungs,
ich habe in weiteren Benzingespräche die mögliche Ursache für meinen überdimensionalen Ölverbrauch lokalisiert.

Das Öl wird ins Kühlwasser gedrückt :-/

Nochmal zu Status:
> 1 Liter Öl auf 100 km
> Kompression mit ca. 67 -70 soweit OK
> qualmt nicht / normal..., somit auch keine Verbrennung über dem Motor
> keine übermäßigen Leckagen

Lokalisierung: Ölschlamm am Kühlerdeckel. Ich hatte diesen vor ca. 300 km mal komplett sauber gemacht und mir nichts dabei gedachte, dass er verschlammt war (also ein Fall von keiner Ahnung )
In einem Benzingespräche mit einem "Historischen Sternfahrer" kam er auf die mögliche Leckage " Öl ins Kühlwasser ". Nach erneuter Sichtung vom Kühlerdeckel war dieser wieder komplett verschlammt!

Lösung: wir werden mal den Kopf abnehmen und hoffen das es nur eine defekte Kopfdichtung ist?!

Habt ihr hierzu Erfahrungen oder Hinweise?

Danke Euch vorab.

Sonnige Grüße an die Willysgemeinde aus dem Rheinland.

Georg

[Claude]

hm... mein Beileid das scheint mir a grösseres Problem zu sein.

Die Frage ist, wie/wo wird da Öl ins Kühlwasser gedrückt?

1.) I glaub nicht so recht an Kopfdichtung, da ja die Kompression stimmt (hoch ist)

2.) Im Zylinderkopf hat's kein Öl. Da wird auch nix geschmiert. Das heisst es kann (normalerweise) da auch nicht weg.

Normalerweise ist es ja auch umgekehrt, Wasser wird ins Öl gedrückt. Weil s Wasser unter höherem Druck steht.

Mir ist das ganze ein Rätsel ::)

p.s.
Ölschlamm am Kühlerdeckel, entsteht bei neueren Motoren
oft wegen Kurzstrecken-Fahrten.

[Maulwurf MB43]

Hallo Claude,
danke für die Hinweise...

Gibt es von der Wasserpumpe einen Zugang zu den Ölkanälen?

Könnte es im Bereich der Wasserpumpe eine Verbindung zum Öl geben?

Danke wie immer für die Hinweise...

Gruß Georg

[Claude]

definitv Nein ::)

Mal Rekapitulieren:

Wasserverlust
defekte Kopfdichtung, Kühler, alte Schläuche und Wasserpumpe.
Bei defekter Kopfdichtung wird's Wasser in den jeweiligend Brennraum gedrückt und verbrennt als weisser Rauch.
Wasser kann, dann aber auch ins Öl gelangen wenn Kolbenringe defekt sind (wenn der Motor aus ist)

Ölverlust
Kolbenringe, falsch eingestellte oder defekt Ventile, Undichtigkeiten am Ölfilter oder Leitungen.
Verbrenntes Öl erzeugt blauen Rauch

Benzinverlust ja das gibt's ::) d.h. kein Leck zu finden aber
Die mechanische Benzinpumpe hat eine Membrane, wenn die porös oder gerissen ist, drück es Benzin ins Öl. Sehr gefährlich weil s Öl dadurch verdünnt wird und seine Schmierfähigkeit verliert.

Ist mir passiert. Das Öl roch plötzlich nach Benzin. Neue Benzinpumpe schafft Abhilfe und ich riech immer wieder am Öl-Messtab ::) Komm mir schon vor wie en alter Schnüffler ;D

I hoff i hab nix vergessen ::)

[Claude]

Ich hab mir den ganzen Trööt noch einmal angeschaut

Hallo Fachwelt der Willys-Motoren,

Ich habe einen Ölverbrauch von 1 Liter auf 100 km! ( ja, auf 100 und nicht auf 1000  ??? )
Katastrophe
.......

Motor:
Der Motor läuft gut und hat Leistung. Er qualmt nicht. Er hat eine normale Inspektion bekommen etc. Zündanlage neu.
Bedeutet erst mal, dass die Zündung richtig eingestellt ist

Kraftstoff: Verbrauch 18 Liter  auf 100 km mit Obenöl und Bleizusatz ?!
wäre mir zu hoch (was ist Obenöl?

Öl: Verbrauch 1 Liter auf 100 km ??? ( 20W50, Öldruck ca. 20 wenn er warm ist, bei 45 Meilen)
Irgendwo muss das Öl hin, nach wie vor bin ich der Meinung das Öl ist zu dünn. 30er, so steht's im Handbuch, ist wohl besser

Laut Handbuch gibt es folgende Angaben zu diesem Fehler "Hoher Ölverbrauch":

1. Kolbenringe in den Nuten verklemmt. / Kolbenringe abgenutzt oder gebrochen. / Kolbenringe schlecht eingepasst oder zu schwach.
>>>(ich habe folgende Kompression: Zy1 ca. 67, Zy 2-3-4 ca.70)
Kompression scheint mir gut, aber wie wird die gemessen? Mit so nem (i nenn es mal) Tracker? (Handgrosses Gerät mit Gummi das einfach drauf gehalten wird?)
Ich benutze einen Druckprüfer der anstelle der Kerze eingeschraubt wird. Motor drehen lassen bis max Druck erreicht wird, dann lass ich das Ding 5 Min. drinn und schaue ob der Druck gefallen ist (scheint mir sicherer und beruhigt mein Gewissen) ::)

2. Ölrücklauflöcher der Kolbenringe verstopft?
>>>(hier würde ich noch den Versuch starten, mit einem Motor-Öl-Reinger von Wagner den Motor diesbezüglich zu reinigen, dann Ölwechsel... Ich werde berichten.)
Wenn Kolbenringe verschlissen oder gebrochen sind fällt der Öldruck und Öl wird verbrannt

3. Pleuellager oder Hauptlager haben zu viel Spiel?
Zuviel Spiel höhrt mann dann fängt der Motor an zu klopfen. Das führt aber nicht zu Ölverlust

4. Schlechte Dichtungen?
>>>(kein nennenswerter Ölverlust unter dem Willys..., ein paar Tropfen aus der Glocke/Kurbelwelle. Neue Abdichtung an Kurbelwelle vorne und hinter sowie Ölwanne eingebaut)
Wenn kein sichtbarer Verlust, wo geht das Öl hin?

5. Einlassventile zu viel Spiel in ihren Führungen?
>>>(Ventile habe ich noch nicht eingestellt. Kompression ist ja soweit OK, Daten unter 1. - oder?)
Ventilspiel würd ich mal kontrollieren, kann nicht schaden weil durch falsches Ventilspiel Öl verbrannt wird

6. Zu viel Kolbenspiel?
>>>( kann das der Grund sein wenn die Kompression die Daten wie unter 1. hat?)
Nein Kolbenspiel gleich schlechtere Kompression

7. Hohe Geschwindigkeit und hohe Temperatur ?
>>>(würde ich ausschließen, bei einer Geschwindigkeit von max 45 Mailen habe ich einen Öldruck von ca. 20 und eine Temperatur von ca. 160-170)
165° F sind ca. 74° ist OK.
Dein Öldruckmanometer ist eher ein Schätzeisen als ein genaues Instrumment. Will heissen, geht er rauf hast Öldruck, bleibt er unten is etwas nicht gut.

Könnt Ihr mir im Ausschlussverfahren, oder aus Eurer Erfahrung, helfen was die Ursache für den Fehler ist, bzw. welche Maßnahmen angezeigt sind?
.......

PS.: hat einer einen 20 Liter Ölkanister für den Übergang
 
Anhänger mit 250ltr. Fas ist vielleicht besser ;-)

Fazit ich würde:
Kompression noch einmal messen, so wie von mir beschrieben. Sollten die Werte gleich bleiben, hast du Sicherheit.
Und, mir stellt sich immer noch die Frage, wiso da Leichtlauföl drinn ist 20W50? Dies erhöht den Öldruck aber schmiert nicht besser. Im Gegenteil dieses dünne Öl geht besser durch die Ventile und verbrennt dann. Laut Handbuch gehört Mineralisch 30er Öl rein.


So nu geb i Ruh und fahr in Urlaub  8)  ;D
Aber i meld mich sicher hab ja Internet  ;D ;D